Chile -wie ein paar Monate mein Leben beeinflussen

Nachdem ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe, wollte ich etwas wagen in meinem Leben, wollte ich die große, weite Welt kennen lernen.

Natürlich sollte es daher in ein anderes Land oder noch besser anderen Kontinet gehen, wenn nicht jetzt, wann dann. Wenn ich einen festen Job habe, dann kann ich solch eine Erfahrung nicht mehr so einfach machen. Denn dafür kündigen macht man nur äußerst selten.

So suchte ich mir keine Arbeit oder Wohnung sonden ein Land in welches ich hingehen will und kann. Für mich stand fest ich will in ein Land, indem arme Menschen leben, um was anderes kennen zu lernen. Uns geht es schließlich schon sehr gut hier in der westlichen Welt.

Meine Wahl fiel auf Chile, Fundacion Cristo Vive, direkt in Santiago de Chile war mein Ziel. Dort wollte ich als ehrentamtliche Erzieherin in einer Behindertentagesstätte mitwirken. Eine sehr aufregende Zeit begann. Alle Vorbereitungen mussten geregelt werden ich wollte mir Spanisch aneignen, hat natürlich nicht geklappt. Ich habe mich über Chile informiert, was mich erwartet und auch was ich sehen werde und sehen will, denn reisen wollte ich natürlich auch. Etwas erleben, was sehen was lernen das war mein Ziel.

Aber es war sooo viel mehr.

Die ganze Zeit war so aufregend, so bereichernd, so lehrreich, so herzerfüllend, so leicht, so….

ich könnte hier ewig weiter schreiben was diese Zeit war und noch immer ist, vorallem wie sehr sie mein weiteres Leben beeinflusst hat.

Bevor ich in weiteren Artikeln näher auf einzelne bestimmte Situationen, Orte und Erfahrungen eingehen möchte, werde ich einen Artikel einfügen, den ich nach meiner wunderbaren Zeit verfasst habe.

“ Vor sieben Monaten machte ich mich auf die Reise nach Südamerika. Santiago de Chile war mein Ziel, um dort ehrenamtlich als Erzieherin in der Fundacion Cristo vive zu arbeiten. Heute fällt es mir recht schwer, einen Bericht über das Land, die Leute und miene Zeit dort zu schreiben.

Zur Hilfe holte ich mir meine von mir geschriebene Texte und E-mails. Ich war selbst sehr überrascht, wie ich die Situation empfand. Wenn ich las, oh man, ich wohne in einem Holzanbau, der lauter Löcher hat wo es reinzieht, die wir nun mit Schokolandenpapier zugeklebt haben, ein Stück Wand ist sogar nur aus Pappe!! DieStraßen sind kaputt und wenn es geregnet hat ähneln diese eher einem Fluß, als einer Straße. Vor unseren Haustüre ist ein Drogentreff, wo den ganzen Tag die Drogen verkauft werden. Die Straßen sind übersäht mit Hunden und Dreck, viele Leute laufen schon am helligsten Tag betrunken durch die Straßen. Die Chilenen kosten viele Nerven, denn wenn man z. B. ein Essen um 9 Uhr ausmacht, kommt der Koch mit den Zutaten um 10 Uhr. Der Verkehr ist einfach nur stressig. Meiner Meinung nach fahren die alle nach dem Motto, jeder gibt so viel Gas wie er nur kann.

Jetzt kommen mir diese Sätze, die ich selbst schrieb völlig fremd vor. Die Leute laufen betrunken auf derStrasse, na und. Viele sehen keine Alternative, die Straßenhunde gehören einfach dazu, die Straßen sind einfach ein Erlebnis mit dem Fahrrad entlang zu fahren. Die Ruhe und Gelassenheit mit denen die Chilenen die ganzen Sachen angehen, strahlte sich auf den ganzen Alltag aus, so dass dort die Gesellschaft einfach nicht so gestresst war wie unsereiner hier. Manchmal wünsche ich mir jetzt sogar wir würden uns ein Scheibchen davon abschneiden.

Es gibt aber auch Dinge an die ich mich nie gewöhnen konnte, an die Straßenkinder, an die Nachbarn, die in einem Bretterverschlag wohnen, die Gedanken, das 2 Kilometer weiter Leute leben, die kein fließend Wasser und Strom haben, wo wir nie hingehen konnten, da sie uns sonst die Kleider vom Leib rauben würden. Die Gesichter von meinen zu Betreuunden , die schon schwere Schicksalsschläge hinter sich haben……..

Ich bin sehr froh wieder hier zu sein, obwohl es noch sehr oft seltsam ist, ich nicht verstehe, warum sich die Leute über Dinge aufregen, die einfach keine Probleme sind. Oder auch warum ein Menschen so viele Dinge braucht, wie wir hier besitzen. Heute weiß ich warum sich meine Denkweise so geändert hat und ich das alles sehr vermisse. Durch ihre Akzeptanz, die Gastfreundlichkeit, ihre besondere und herzliche Art haben sie mir ein zweites zu Hause geschenkt, was ich heute sehr vermisse. Ich bin sehr dankbar für diese außergewöhliche und schöne Zeit und weiß, das in meinem anderen zu Hause immer eine Türe für mich offen stehen wird. Die Akzeptanz, die sie mir schenkten, die Dazugehörigkeit, die Gastfreundlichkeit, gab mir so viel, dass alles was ich früher, als störend und seltsam empfand nicht mehr zählte, nicht mehr schlimm war den ich war zu Hause.

Selbst heute noch mit 3 Kindern und etliche Jahre später, denke ich oft an die Zeit zurück. Versuche konsum wo es geht zu reduzieren. So z.b. der Adventskalender für meine Kinder ist davon geprägt. Davon wie einzigartig jeder Tag sein kann, wie schön alles ist auch ohne Dinge.

Ich werde die Zeit Nie vergessen denke noch immer über 15 Jahre später noch sehr oft an meine Erlebnisse, meine Erfahrungen ect was ich machen durfte…

Was bleibt ist Fernweh….

Ein Gedanke zu “Chile -wie ein paar Monate mein Leben beeinflussen

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